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AutorenbildIlaria Morado

Bodenpflege im Herbst

Ein Gartenbeet ist von Milliarden von Bodenorganismen besiedelt. Ohne diese winzigen Erdbewohner könnten wir kein Gemüse ernten. Grund genug, uns der Pflege des Bodens zu widmen. Mit ein wenig Fürsorge im Herbst, kommt der Bio-Garten nämlich ohne künstlichen Dünger in der nächsten Saison aus.


Ein Kubikzentimeter grosser Würfel Erde beheimatet schätzungsweise 1 Milliarde Mikroben wie Bakterien und Pilze. Das ist ganz schön viel Leben unter unseren Füssen! Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, liefert die Wärme der Sonne die nötige Energie, damit verschiedene biochemische Prozesse einsetzen. Bodenorganismen oben und unter der Erde zersetzten pflanzliche und tierische Bestandteile. Das Endprodukt dieses Zersetzungsprozesses sind Mineralstoffe und Humus. Pflanzen brauchen diese Nährstoffe, um zu wachsen. Es ist ein komplexer Kreislauf, der durch einseitigem Anbau, verdichtete Erde und falscher Pflege schnell aus dem Gleichgewicht gerät.

Bodenorganismen: viel Leben oben und unter der Erde
Bodenorganismen: viel Leben oben und unter der Erde

Sorge tragen zur Erde

Eine zunehmende Verarmung der Gartenerde wird für alle HobbygärtnerInnen spätestens im nächsten Frühjahr zum Problem. Viele helfen mit künstlichem Dünger dem Pflanzenwachstum nach. Wir können aber im Herbst natürlich vorsorgen. Es gibt diverse Möglichkeiten, den Boden zu pflegen und optimal auf die nächste Saison vorzubereiten:


1. Wintergemüse pflanzen

Damit die Beete auch in den Wintermonaten bepflanzt sind und folglich sowohl Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen wie auch wieder durch Zerfall abgeben, ist es ratsam, frühzeitig an Wintergemüse zu denken. Dafür eigenen sich alle Sorten, die Kälte gut vertragen: Federkohl, Chinakohl, Rosenkohl, Wirz, Blumenkohl oder Cicorino. Diese Setzlinge müssen allerdings bereits im Sommer gepflanzt werden. Auch Nüsslisalat gedeiht gut im Wunter und eignet sich gleichzeitig als Gründünger. Er kann noch im Oktober ausgesät werden.


2. Mit Rasenschnitt und Herbstlaub mulchen

Eine weitere Möglichkeit, den Boden gut zu pflegen und zu schützen ist, Mulch zu verteilen. Mulchen bedeutet eine dünne Schicht organisches Material, wie eine Decke, auf die Beete zu legen. Diese schützt den Boden vor Frost und starkem Regen und liefert gleichzeitig hochwertiges Material für die Zersetzung. Dünne Schichten Gras vom letzten Rasenschnitt der Saison oder Herbstlaub sind bester Mulch.

Phacelien als Gründünger
Phacelien sind hübsch und hervorragender Gründünger

3. Gründünger ausbringen

Besonders wenn starkzehrende Pflanzen dem Boden zu viele Nährstoffe entzogen haben, ist es sinnvoll, Gründünger auszusäen und dem Boden etwas zurückzugeben. Wir schätzen Phacelien. Sie sehen hübsch aus und leisten viel. Sie bilden, wie Nüsslisalat auch, feine Wurzeln, die den Boden gut durchlüften. Interessant ist auch Dinkel. Er kann nämlich noch im Dezember ausgesät werden und ist ein guter Bodenschützer.


Umgraben und nackte Beete sind Tabu

Ein No-Go im Herbst ist das Umgraben. Auch wenn viele ein vermeintlich "aufgeräumtes" Beet schätzen, ist es nicht optimal. Durch Umgraben gerät die Bodenflora durcheinander. Ein kahles Beet ist zudem stark der Witterung ausgesetzt.


"aufgeräumt" aber nicht sinnvoll
"aufgeräumt" aber nicht sinnvoll

Diese Mühe kann man sich sparen. Auch Kompost ausbringen, ist eine Arbeit, die in den Frühling gehört. Die coaduno App sagt dir, wann welche Arbeiten im Garten anfallen. Die App hilft, an alles Wichtige in deinem Garten zu denken.

verblühte Sonnenblume wertvoll für Insekten
verblühte Sonnenblume wertvoll für Insekten

Generell gilt im Bio-Garten: lieber stehen lassen! Die Natur sorgt selber vor. Verblühte Triebe beispielsweise dienen Insekten als Unterschlupf. Verrottete Pflanzenteile, die zu Boden fallen, sind gutes "Futter" für Organismen.


Deshalb können wir zwischendurch gerne die Füsse hochlegen. Der Boden darunter, mit all seinen Milliarden Mikroben, arbeitet weiter.


Happy gardening!

Ilaria


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