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  • AutorenbildIlaria Morado

Giessen im Garten: Coole Tipps für heisse Tage

Aktualisiert: 4. Juli 2023

Unsere Sommer sind heisser und trockener geworden. Giessen steht im Sommer in Gärten und Terrassen auf der Tagesordnung. Doch anstatt ständig zum Gartenschlauch oder zur Giesskanne zu greifen, gibt es clevere Tipps, um der Trockenheit ein Schnippchen zu schlagen und sogar Wasser einzusparen. Das sind die heissesten Empfehlungen.


Giessen gehört zum Sommer wie das Feuer zum Grill. Aufgrund der klimatischen Veränderungen sind Freizeitgärtnerinnen und -gärtner gefordert. Die Gartenarbeit scheint sich in den Sommermonaten einzig aufs Wässern zu beschränken. Ohne menschliche Fürsorge würde das Gemüse schliesslich an Ort und Stelle verdorren. Doch anstatt täglich zum Wasserschlauch oder zur Giesskanne zu greifen, sollten wir Alternativen prüfen.


Giesskannen Giessen Garten farbig
Sommer im Garten: entweder giessen oder unsere Tipps befolgen

Wasser, Marsch: Seltener, dafür ergiebig giessen

Viele HobbygärtnerInnen meinen es gut mit dem Nass, machen jedoch gleich mehrere Fehler beim Giessen ihres Gartens. Sie giessen zu oft, vielleicht sogar täglich, machen das zum falschen Zeitpunkt und begiessen die Pflanzen von oben mit viel zu wenig Wasser, das überdies sofort verdunstet.


Gartenprofis dagegen wissen längst, dass Pflanzen, je nach Sorte und Wachstumsstadium, auch eine Durststrecke vertragen. Diese soll sogar hilfreich sein, denn, wenn seltener gegossen, machen sich Pflanzen selber auf die Suche nach Wasser. So graben ihre Wurzeln tiefer in den Boden. Einmal pro Woche ausgiebiges Giessen des Gartens oder Terrasse ist im Normalfall ausreichend. Bei aussergewöhnlicher Hitze kommt ein zweiter Wochentag hinzu. Die Menge macht es aus. Als Faustregel gilt: 10 bis15 Liter Wasser pro Quadratmeter Gemüsegarten in der Woche sind das Minimum! Davor schrecken dann doch viele zurück; zu viel und zu langwierig ist dieses Unterfangen. Erst ab dieser Menge allerdings, saugt sich der Boden wirklich mit Wasser voll und speichert dieses lebensnotwendige Element auch über längere Zeit. Der ideale Zeitpunkt fürs Giessen des Gartens oder der Pflanzen auf Terrassen ist übrigens frühmorgens. Pflanzen trocknen über den Tag somit gut ab und sind weniger anfällig für Pilze und Schimmel, das bei wiederholter Staunässe entsteht. Wenn man hingegen abends giesst, lockt man eher Schnecken an.


So giesst man den Garten richtig:

Wann: frühmorgens

Was: am besten mit Regenwasser

Wie: mit der Giesskanne verschwendet man weniger Wasser. Ist der Garten gross, dann mit ein sanfter Strahl des Gartenschlauchs verwenden

Was: unbedingt immer am Fuss der Pflanze giessen, nie auf die Blätter oder "von oben"

Wieviel: Faustregel: 10-15 Liter Wasser pro Quadratmeter Gemüsegarten, 2-3 Durchgänge hintereinander, damit das Wasser gut in die tiefe Erdschichten eindringt


Giesskanne Tomate Giessen Sommer Garten
nah am Fuss der Pflanze giessen

Giessen im Garten einsparen

Wenn man durstige Kulturen bevorzugt, kommt man im Sommer nicht wirklich um intensives Wässern. Wer Ressourcen schonen will, wählt hitzeresistente bzw. trockenheitsliebende Pflanzen. Damit spart man nicht nur Zeit und Mühe für die Giessarbeit, sondern geht sorgsam mit der wertvollen Ressource um. Es gibt besonders wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen, die sich sowohl im Garten wie auch auf der Terrasse gut machen, hübsch aussehen und viel Ertrag abwerfen.


Pflanzen, die Trockenheit vertragen sind:

  • Zierkräuter wie Lavendel

  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Salbei

  • Blumen wie Sonnenhut, Oleander, Fetthenne, Hortensien

  • Ziergräser wie Lampenputzgras, Pampagras

  • Obststräucher wie Kiwi oder Feigen

  • Nutzpflanzen wie Zucchetti, Paprika, Aubergine, Artischocken, Mais oder Bohnen.

Typische Sommergemüse wie Tomaten, Gurken oder Kürbisse brauchen trotz nachhaltigem Giessverhalten regelmässig Wasser, ansonsten büssen sie Geschmack ein. Aber auch hier gibt besonders trockenresistente Sorten. Bei den Tomaten sind das "Black Krim" oder "Roma". Wenn man also nicht auf Tomaten verzichten will, wählt man am besten solche Sorten und hat gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.


Heisse Tipps für coole Gärten und frische GärtnerInnen

Wie das Beispiel der Tomaten zeigt, ist es lohnenswert, sich nicht nur mit den klimatischen Veränderungen anzufreunden, sondern auch die eigenen Praktiken beim Giessen im Garten anzupassen. Diese Tipps helfen zusätzlich direkt oder indirekt Wasser einzusparen und damit Ressourcen zu schonen.

  1. Mulch ist King: Ein wahrer Superheld im Sommer ist Mulch. Er deckt den Boden ab und schützt ihn so vor Verdunstung. Zudem hält er auch Unkraut fern. Dafür legt man eine dünne Schicht Rasenschnitt zwischen den Gemüsereihen aus und wiederholt es, wann immer nötig. Das sorgt gleich auch für eine natürliche Düngung.

  2. Regenwasser sammeln. Regenwasser ist umweltfreundlich, frei von Chemikalien und kostenlos. Besonders in der Schweiz ist man für einen sorgsamen Wasserverbrauch noch zu wenig sensibilisiert. In südlichen Ländern ist Wasser sparen Alltag. In meiner zweiten Heimat Apulien habe ich als Kind oft erlebt, dass es über die Mittagszeit kein Wasser gab. Zudem ist Regenwasser meist ph-neutral bis leicht sauer und enthält im Gegensatz zu Leitungswasser wenig Kalk. Das mögen Pflanzen ganz besonders.

  3. Rasen stehen lassen. Je länger das Gras, desto kühler der Boden. Deshalb gilt, nicht zu oft und zu kurz mähen. Wir haben in einem SoMe-Post gezeigt, wie der Temperaturunterschied ausfällt, wenn das Gras kurz geschnitten oder der Boden sogar ganz unbedeckt ist. Die Differenz ist beachtlich. Auch wer sich einen pflegeleichten Naturgarten wünscht, legt lieber einmal mehr die Beine hoch und lässt das Grün stehen.

  4. Hilfspflanzen nutzen. Pflanzen beschatten den Boden. Diese Eigenschaft kann man sich auch im Gemüsebeet zu Nutze machen und Bodendecker setzen oder Hilfspflanzen wie Tagetes oder Ringelblumen zwischen den Reihen aussähen. Das hält auch unliebsame Besucher fern.

  5. Mischkulturen bilden: Bei einem Mischkultur-Anbau helfen sich Pflanzen gegenseitig. Ein unschlagbares Trio von Gemüse, das zusammen passt, ist beispielsweise Mais, Bohnen und Kürbis, auch als Milpa-Kultur bekannt.

  6. Ollas basteln: Sie sind eine Form der Tropfbewässerung. Sie werden ganz einfach aus Tontöpfen gebastelt, die als Wasserspeicher dienen und in den Boden nah bei der Pflanzen gesteckt werden. Sie geben das Wasser nach und nach an die Erde ab. Für alle Urban Gardening Fans könnte diese Methode sogar als "Pflanzensitter" helfen. Je nach Grösse und Jahreszeit kommen nämlich Pflanzen damit mehrere Tage ohne Giessen im Garten oder auf der Terrasse aus. Hier geht's zu unserem DIY-Video für Ollas.

Selbstverständlich finden sich diese und noch mehr pflanzenbelebende Tipps im Gartenkalender unserer 👉 coaduno Garten App. Damit kommen alle FreizeitgärtnerInnen mit einem kühlen Kopf durch die Hitzemonate. Anstatt die Zeit fürs Giessen im Garten aufzuwenden, können alle gleich selber einen Sprung ins kalte Wasser wagen.


Happy gardening

Ilaria


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