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  • AutorenbildIlaria Morado

Die natürliche Düngung: Gold im Garten

Pflanzen brauchen Licht, Wasser und einen nährstoffreichen Boden, um zu wachsen. Um die Fruchtbarkeit des Gartenbodens zu erhöhen, greifen Hobbygärtner*innen gerne zu Düngemitteln. Dabei gibt es natürliche und künstliche Varianten. Letztere sind nicht nur teuer und aufwendig in der Herstellung, sondern oftmals auch unnötig. Denn in jeder guten Küche gibt es die besten Zutaten für eine natürliche Düngung.


Doch was ist eine natürliche Düngung und was heisst es, naturnah zu gärtnern?


Künstliche Düngemittel, meist auf Basis von Stickstoff, haben zweifellos Vorteile, beispielsweise wirken sie schnell und gezielt. Sie haben entscheidend zum Bevölkerungswachstum und Wohlstand des 20. Jahrhunderts beigetragen. In der konventionellen Landwirtschaft sorgen sie seit Jahrzehnten dafür, dass die Ernte reich ausfällt und immer mehr Menschen mit Nahrung versorgt werden. Wenn uns die Natur am Herzen liegt, müssen wir aber kritisch sein. Die Produktion von Kunstdünger ist aufwendig und energieintensiv. Auch belastet der Einsatz von Dünger die Umwelt, denn er setzt Treibausgase frei. Selbst bei geringer Verwendung im eigenen Garten oder Balkon ist die mineralische Düngung im Vergleich zur natürlichen oft kontraproduktiv. Sie stört das natürliche Gleichgewicht der Erde.


Den Blick nach unten richten

Um das Düngen kommen wir im Garten nicht herum. Mitsamt Gemüse entnehmen wir dem Gartenboden immer auch organisches Material und Nährstoffe. Diese müssen auch im Naturgarten von aussen zugeführt werden. Beim naturnahen Gärtnern mit einer natürlichen Düngung geht es darum, im Einklang mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie.


In einem fruchtbaren Boden ist es wie im Chemieunterricht: Es gibt viele Elemente, die eine Rolle spielen. Die Wichtigsten sind N, P und K, nämlich Stockstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff regt das Wachstum der Pflanzen an, Phosphor trägt zur Blütenbildung bei und Kalium macht die Kulturen widerstandsfähig.


Um das Zusammenspiel zwischen Bodengesundheit und Pflanzenwachstum zu verstehen, müssen wir wortwörtlich die Radieschen von unten sehen und in die Bodenpflege investieren. Wobei wenn wir schon bei Radieschen sind. Diese gelten als Schwachzehrer, das heisst sie benötigen nicht viel Nährstoffe. Dann gibt es noch Mittel- und Starkzehrer, die weit aus mehr Nährstoffe benötigen. Aber wie kommen Nährstoffe überhaupt in den Boden?


In der Natur wird alles liegengebliebene natürliche Material — wie Laub, Pflanzenreste, tierische Bestandteile, Exkremente, faules Obst usw. — von Millionen von Bodenorganismen in seine Bestandteile zersetzt und damit zurück in den Boden eingeschleust. Das Faszinierende dabei ist, dass sich die Mikroben durch diese Arbeit vermehren. Je mehr Material sie haben, desto mehr werden sie. Greifen wir zum fertigen Dünger aus dem Handel, übergehen wir einen Schritt. Diese Kleinstlebewesen haben nicht mehr viel zu tun. Es fehlt ihnen an Arbeit, um den Abbau voranzutreiben. Sie sterben aus. Mit der fertigen Ladung Nährstoffe können sie nämlich nichts anfangen. Das Resultat ist ein zunehmend "armer" Boden. Das merken GärtnerInnen daran, dass die Pflanzen nicht richtig gedeihen. Die Blätter sehen blass aus. Was tun? Düngen! Die Kulturen freut's. Aber dem Boden ist nicht geholfen. Ein Teufelskreis entsteht. Naturnah zu gärtnern bedeutet daher, den Garten ganzheitlich zu betrachten und nicht nur bis zur nächsten Ernte.


Natürliche Düngung: eine langfristige Investition

Um auch langfristig die Bodengesundheit und damit das ganze ökologische Gleichgewicht im Garten zu bewahren, ist es ratsam, auf natürliche Düngung zu setzen.

Die Vorteile einer natürlichen Düngung:

  • Sie erhöht die Zahl von Mikroorganismen im Boden.

  • Sie wirkt langsam und kontinuierlich und hält somit längerfristig an.

  • Sie sorgt für eine gute Bodenstruktur.

  • Sie lüftet den Boden und sorgt für eine bessere Aufnahme und Speicherung von Feuchtigkeit.

  • Sie macht die Pflanzen widerstandsfähig.

  • Sie sorgt für ein ökologisches Gleichgewicht.


Den Garten richtig düngen

Wer beim Naturgarten anlegen jetzt die Chemiekeule stehen lässt und sich statt dessen für eine natürliche Düngung entscheidet, tut seinem Boden und der Umwelt nur Gutes. Um den Garten richtig zu düngen, ist ein eigener Kompost fast Voraussetzung. Qualitativ hochwertigen, natürlichen Dünger kann man damit nämlich ganz einfach mischen. Wie so oft im Leben, geht's auch beim Kompost um die richtige Menge und Zusammensetzung der Bestandteile. Im besten Fall ist das Resultat ein Substrat, das ein ausgewogenes Verhältnis an Nährstoffen enthält. Aber grundsätzlich kann man nicht viel falsch machen. Was eignet sich, um den Garten richtig zu düngen, sprich natürlich?


Garten natürlich düngen: so geht's


Kartoffelkäfer natürliche Hausmittel Schädlingsabwehr
Kaffeesatz: natürlicher Dünger und Schädlingsbekämpfer

Kocht ihr viel Gemüse? Seid ihr Kaffeeliebhaber? In jedem Haushalt entstehen Abfälle, die den Garten natürlich düngen oder anderweitig genutzt werden können. Ein Wundermittel ist beispielsweise Kaffeesatz. Diesen im Müll zu entsorgen wäre viel zu schade, denn Kaffee enthält sowohl Stickstoff als auch Phosphor und Kalium. Das ergibt einen hervorragenden natürlichen Dünger. Sein Geruch hält zudem Schädlinge wie den Kartoffelkäfer fern. Bei uns hat sich das Ausstreuen von Kaffeesatz im Kartoffelbeet sehr bewährt!


Deshalb findet sich diesen und weitere Hinweise zum naturnahen Gärtnern entweder im Kalender oder im Pflanzensteckbrief der coaduno Garten-App.









Das sind hervorragende Mittel aus dem Haushalt, die den Garten natürlich düngen:

  • wie schon erwähnt: Kaffee- aber auch Teesatz

  • Kochwasser von Gemüse wie Kartoffeln (nach dem Gschwellti kochen), Brokkoli, Fenchel… nicht wegwerfen! Den Kompost oder die Pflanzen damit begiessen.

  • Bananenschalen

  • Generell alle Rüst- und Küchenabfällen in rohem Zustand (ohne Zitrus- und gespritzte Früchte)

  • Holzasche aus dem Kamin

  • Laub

  • Rasenschnitt

  • Eierschalen (auch wirksam gegen Schnecken!)

  • (ungefärbte) menschliche Haare und Nägel oder, wenn euch das ZU natürlich ist, alternativ

  • gekaufte Hornspäne

  • Gründünger und andere Pflanzenreste, welche in den Boden eingearbeitet werden

Erde Hände Haushaltsabfälle Kompost
bester natürlicher Dünger

Den nächsten Blogartikel widmen wir der Frage, wie ihr natürlichen Dünger selber machen könnt.


Uns war immer wichtig ohne Einsatz von Chemie naturnah zu gärtnern. Einerseits unseren Kindern zu Liebe. Die sollten ohne Bedenken in unserem Schrebergarten die Früchte naschen dürfen. Andererseits sind wir überzeugt, dass die Natur selbst viele gute Alternativen zu bieten hat. Das setzt Wissen voraus. Aus diesem Grund finden sich in der Gartenplaner-App coaduno viele Rezepte für Jauchen und natürliche Pflanzenstärkungsmittel. Dank solchen Hinweisen wird beispielsweise die Brennnessel garantiert zum Freund statt zum Feind. Warum? Weil eine Brennesseljauche gleich mehrfach wirkt: Als Dünger, als Stärkungsmittel und als Schädlingsbekämpfer. Den Garten natürlich zu düngen ist einfacher als man denkt. Kompost wiegt im Garten fast so viel wie Gold. Die Natur hat nämlich viel Power!


Happy gardening

Ilaria

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